Die Ogliastra ist ganz sicher eine der schönsten Regionen Sardiniens.
Die Ogliastra ist einzigartig, denn nirgendwo sonst auf der Insel liegen die Extreme so dicht beieinander. Blaues Meer, weißer Sand, traumhafte Buchten. 1000m hohe Berge mit sanften silbernen Rücken. Kletterfelsen und sanfte Hügel.
Du sitzt am weißen Sandstrand – je nachdem welchen du dir ausgesucht hast, ist es nur eine kleine private Bucht oder ein Kilometerlanger Strand – und hinter dir erheben sich majestätisch die Berge.
Du möchtest Klettern, Biken, wandern? Kein Problem. Die Berge liegen sozusagen direkt hinter deiner Haustür.
Denn schon nach kurzer Fahrt bist du in einer Bergregion, die fast alpin zu nennen ist.
Meer und Berge liegen hier wirklich auf kleinstem Raum zusammen! Du kannst segeln und surfen, tauchen und Gleitschirm fliegen oder wandern und klettern sowie Paragliden und Moutainbike Touren unternehmen. Wenn es sein muss, alles an einem Tag.
Doch wir empfehlen dir, dir Zeit zu nehmen und die Ruhe, die die Insel ausstrahlt, auf dich wirken zu lassen. Tranquillo… das ist die Parole der Insel. Lass es langsam angehen.
Eins nach dem Anderen 😉
Die wunderschöne Bergregion der Ogliastra
Wenn ich im Herbst an der Ostküste bin, zieht es hoch in die Bergregion, die sich direkt hinter Santa Maria Navarrese erhebt. Es ist so einzigartig und wundervoll auf immer neuen kleinen Straßen in diese majestätische Bergwelt hineinzufahren. Nicht vergessen vorher vollzutanken, denn es ist unangenehm oben in den Höhen nach einer Tankstelle suchen zu müssen. Ich geh dann immer auf Nr. Sicher. Denn oft begegnet mir über Stunden kein einziges anderes Fahrzeug. Dann bin ganz für mich. Das ist unglaublich schön und ich zehre immer noch lange von diesem Gefühl der Naturverbundenheit und der Erhabenheit der silbernen Berggiganten, den weiten Blicken und der absoluten Stille. Sicher nicht nur, weil ich ein Nordlicht bin ;-).
Supramonte di Baunei
Der Supramonte ist ein Höhenzug, der nach den Gemeinden benannt und gegliedert wird, in denen er liegt. Er ist bis zu 1463m hoch aber vor allem besticht der Gebirgszug durch seine grauen freundlichen riesigen silbernen Buckel… Mich erinnern sie manchmal an friedliche Urtiere, vielleicht riesige versteinerte Wale, die hier liegen und die Geschichten der Urzeit erzählen.
Etwas Wissen von Wikipedia zum Supramonte mit entsprechenden Links dorthin:
„Der Supramonte liegt in der Barbagia und ist nach dem Gennargentu das zweithöchste Gebirge Sardiniens. Der Supramonte erstreckt sich an der mittleren Ostküste Sardiniens in einer ausladenden Hochebene aus mesozoischem Kalkstein auf dem Gebiet der Gemeinden Oliena, Orgosolo, Dorgali und Urzulei. Die durchschnittliche Gipfelhöhe beträgt 900 m, während die höchste Erhebung, der Monte Corrasi, 1463 m erreicht.“
Im höher gelegenen Teil der Ogliastra, am östlichen Ende der Hochebene befindet sich der Supramonte di Baunei.
Mit einer Ausdehnung von etwa 35.000 ha umfasst er auch den langen Küstenstreifen des Golfes von Orosei. Der Höhenzug erstreckt sich über das Gebiet der Gemeinden von Oliena, Orgosolo, Urzulei, Dorgali sowie Baunei. Die Landschaft wird hier geprägt von gewaltige Felsmassivs, immer wieder durchbrochen von tiefen Schluchten und hoch aufragenden Felsspitzen wie z.B. dem Pedra longa.
Su Sterru, der tiefste Höhlenkrater Europas auf der Hochebene Su Golgo
Erwähnenswert ist die Höhle von Su Sterru mit 275 m Tiefe: ein schwarzer Abgrund, um den sich viele Geschichten ranken. So soll der Teufel dort wohnen, denn den Bewohnern vergangener Zeiten erschien die Schlucht so tief, das es direkt in Hölle gehen musste. Anders konnte das nicht sein. Aber sie ist auch gigantisch tief! Die Golgoschlucht, auch „Susternu“ genannt, ist der tiefste Krater Europas, ca. 295 Meter tief!
Die Hochebene des Su Golgo ist ein bedeutendes Naturreservat mit phänomenalem Blick.
Einen Besuch ist der Krater in jedem Fall wert – es muss ja vielleicht nicht im August mit all den Touristenmassen zusammen sein, die dann diese Attraktion bevölkern. Aber schon der Blick von hier oben lohnt in jedem Fall sowie die hübsche kleine Kirche San Pietro oder sardisch San Pedru Golgo. Dazu das eingezäunte Gebiet drumherum mit all den Tieren die dort leben und den wunderschönen alten Olivastri – den wilden Olivenbäumen… für mich gehört ein Ausflug zum Golgo zu einer Reise an die Ostküste Sardiniens dazu.
Wenn du aufmerksam schaust, sieht du vor dem Eingang der kleinen Pilgerkirche San Pietro und den Pilgerhütten, die im Kreis darum erbaut sind, einen Baityloi stehen. Diese Stelen, oder aufgerichteten Steine sind vermutlich Gottheiten der Jungsteinzeit. Dieser Baityloi (ital. Betili) hat sogar ein Gesicht.
Ins Supramonte gelangt man über die Staatsstraße SS125 (die Orientale Sarda). Diese wunderschöne alte Straße zieht sich entlang der gesamten Ostküste von Nordsardinien bis in den Süden der Insel und führt dabei durch wunderschöne Bergregionen.
Auch die Hochebene Su Golgo ist über eine Abzweigung der SS 125 in Baunei zu erreichen.
Wenn du gerne wanderst, ist vielleicht dieser Link der Richtige für dich. Er führt zum GPS Wanderatlas und beschreibt u.A. eine Wanderung um die Golgo Hochebene!
Ganz in der Nähe von Santa Maria Navarrese findest du eine besonders schöne Feenhausanlage.
Wenn du schon immer wissen wolltest, wo die Feen wohnen und welche Giganten auf Sardinien ruhen, dann hab ich hier ein paar Antworten für dich. Domus de janas (Feenhäuser), Nuraghen sowie Tombe dei gigante (Gigantengräber) werden in unseren Blogartikel beschrieben:
Feen, Riesen und Nuraghen
Tipp: Macht einen Ausflug mit dem Trenino Verde!
Im Sommer kann man sich von Arbatax bis in die Hauptstadt Cagliari mit dem Zug befördern lassen. Die kleinen Schmalspurzüge fahren durch verwunschene Gegenden, wo du mit dem Auto niemals hinkommst. Eine Tour mit der Schmalspurbahn, über die du in diesem Beitrag über den „Trenino Verde“ mehr lesen kannst, solltest du unbedingt unternehmen, wenn es in deinen Zeitplan passt. Denn die gemütliche Tour in unzähligen Serpentinen durch die pittoreske Berglandschaft Sardiniens gehört ebenfalls zu den wundervollen Besonderheiten, die du so nur in Sardinien findest.
Such dir deinen Lieblingsstrand!
Vielleicht heute mal ein Kieselstrand, weil der Wind heftiger bläst? Kein Problem. Denn hier an der Küste der Ogliastra findest du fast jede Art von Sand- und Kies-Strand. Und dazu immer sauberes klares Meer in Farben, die einfach nur zum Träumen einladen. Solche Farbtöne konnte ich mir wirklich nicht vorstellen, bevor ich nicht hier im mittleren Osten von Sardinien gelandet bin! Das Sardische Meer hat überall eine faszinierende Vielfalt an Blautönen, aber hier ist es ganz besonders und einfach auffallend schön. So viele Variationen von Blau! Türkis und hellgrün, smaragdblau und tief dunkelblau, Himmelblau, Flaschengrün, Petrol und Kobaldblau, Cyan, Azur sowie Aquamarin… mir fehlen dafür leider die Worte – aber am schönsten ist es eh, sich diese Farben selbst anzusehen! Am besten von einem Boot aus!
Einige Strände der Ogliastra
Alle Strände des mittleren Abschnittes der Sardischen Ostküste habe ich in einem eigenen Beitrag beschrieben und abgebildet (Es ist übrigens fast unmöglich ALLE Strände zu besuchen, abzubilden und zu beschreiben. Es sind einfach zu viele;-). Schau dir in einem eigenen BEitrag ein paar der Schönheiten an:
Die Strände der Ostküste – ein einziger Traum in weiß
In Richtung Süden folgen dem Spiaggia di Santa Maria Navarrese kilometerlangen Sandstrände, wie der lange Strand von Tancau. Ihm folgen die Badestrände vor Arbatax, dann Rocce Rosse sowie Spiaggia di Girasole… Bis zum Strand von Cea mit den „Is Scoglius Arrubius“ (den roten Felsen).
Ein Strand schöner als der andere: Geh auf Entdeckungstour und freu dich an den türkis und blautönen des sauberen Meeres, den weißen Stränden. Nicht vergessen, hier und da auch mal zu stoppen, denn es gibt wirklich nette Bars direkt am Meer. Das ist Urlaubsfeeling pur!
Mitten in der Ogliastra liegt Santa Maria Navarrese direkt am Meer
Santa Maria Navarrese ist ein Ortsteil von Baunei und zählt knapp 1400 Einwohner. Das Küstenstädtchen liegt in der sardischen Provinz Nuoro, ziemlich mittig, auf halbem Weg zwischen Cagliari und Olbia. Badeurlaubern lieben das türkisblaues Wasser und den feinsandigen, goldfarbenen Strand. Denn das gemütliche Küstenstädtchen liegt malerisch an einem schönen goldgelben Sandstrand, dem „Spiaggia di Santa Maria Navarrese“. Dem folgt Richtung Süden der ebenso schöne Strand von Tancau. Nach Arbatax mit seinen roten Felsen und der wild zerklüfteten Küste mit phantastischen Badebuchten und nach Tortolì sind es nur wenige Kilometer.
Mehr über Santa Maria Navarrese kannst du in diesem Blogbetrag lesen und anschauen:
Das gemütliche Küstenstädtchen Santa Maria Navarrese
Vom Hafen Santa Maria Navarreses starten Wanderpfade
zur Cala Goloritzè, zur Cala Sisine und zum steil aufragenden Pedra Longa. Dieser lange schlanke Felsen, der ein Wahrzeichen der Gegend ist, ragt weit sichtbar an der Steilküste auf. In einer Wanderung entlang der Küstenlinie ist er in einer guten Stunde zu Fuß zu erreichen, aber auch mit dem PKW über die SS 125.
Nördlich von Santa Maria Navarrese gibt es viele Kilometer rauher Felslandschaft, die nur mit dem Boot zu erreichen ist.
Einige Buchten sind zudem durch Wanderwege erschlossen. Leih dir ein “gomone”, einen Zodiak für einen Bootsausflug! Erkunde die wunderschönen Buchten mit kristallklaren, türkisfarbenen Wasser und interessanten Tropfsteinhöhlen. Ich habe diese Tour gemacht und in einem Extrabeitrag beschrieben. Mit dem Boot unterwegs zur Grotta del Fico und zu den schönsten Stränden Sardiniens.
Grotta del fico, Schiffstour und Badeausflug!
Die Boote fahren z.B. zu den Stränden von Cala Mariolu, Cala Biriola und Cala Luna. So eine Tour kann ich wärmstens empfehlen!
In der Hauptsaison ist es zwar ziemlich voll an diesen Traumstränden, aber es lohnt sich dennoch, eine der Bootstouren mitzumachen. Denn das Meer vom Wasser aus zu sehen und die spannende Küstelinie abzufahren, ist unglaublich aufregend und spannend.
Die Touren starten von den Häfen Cala Gonone, Arbatax sowie von S. Maria Navarrese. Oder du leihst dir ein „gomone„, ein Gummischlauchboot mit Außenborder. Dann bist du in der Hochsaison zumindest auf dem Wasser allein ;-). Die Traumstrände der Gegend sind dann sehr gut besucht, doch zum Glück gibt es so viele, dass du immer ein ruhiges Plätzchen findest.
Ein paar Fakten: Die Provinz Ogliastra befindet sich im zentral-östlichen Teil Sardiniens.
Im Süden und Osten grenzt sie ans Tyrrhenische Meer, im Nord-Osten an die Provinz Nuoro und im Süd-Westen an die Provinz Cagliari. Die Provinz Ogliastra wurde 2005 gegründet aber schon 2016 wurde in die Provinz Nuoro (Wikieintrag) zurückgegliedert.
Im Gebiet, das sich über gut 1.850 km² erstreckt, liegen 23 Gemeinden, darunter Santa Maria Navarrrese, Arbatax, Lanusei sowie Tortolì. Zum Gebiet gehören auch zwei durch den Fluss Flumendosa entstandenen Seen und ein Teil des Gennargentu-Gebirges.
Der Name stammt vermutlich von den vielen Olivenbäumen (Olivastri), vielleicht aber auch von dem riesigen sogenannten Agugliastra. Dieser Monolith, vermutlich besser bekannt unter dem Namen Pedra Longa, ist das imposante Wahrzeichen der Küstenregion vor Baunei.
Die Ogliastra ist die am dünnsten besiedelte Gegend Italiens.
Kaum hast du einen Ort verlassen, bist du auch schon in der Einsamkeit. Schau dich um, nimm dir Zeit. Es gibt so unendlich viel zu entdecken! Und Vorsicht! Die abwechslungsreiche, wunderschöne Landschaft zwischen Meer und Felsen zieht dich immer wieder in ihren Bann, wenn du einmal Feuer gefangen hast.
Du willst noch mehr über diese wunderschöne Sardische Region an der Ostküste Sardiniens erfahren?
Die Fischerkooperative von Arbatax hat eine schöne Webseite – sogar auf englisch, wo du über die Fischerei und auch die Spezialitäten der Gegend sowie die Restaurants der Fischerkooperative lesen kannst.
Außerdem immer ein guter Tipp sind die Artikel des Schwarzen Schafes! Pecora Nera hat natürlich auch über die Ogliastra geschrieben. Nicht nur einen Artikel, aber fang doch einfach mit diesem hier an: die unfassbare, erstaunliche Ogliastra.
Von hier ausgelangst du dann zum nächsten und zum nächsten… Ich verliere mich regelmäßig und mit großem Vergnügen in den Artikeln.
Auf an die Sardische Ostküste.
Mach doch schon einmal Pläne, was du alles erleben und unternehmen willst. Aber vielleicht kommt es ganz anders und du wirfst sie alle wieder über den Haufen. Und sitzt stattdessen einfach nur in einer Strandbar oder auf einem Felsen, schaust aufs Meer und bist glücklich in diesem Paradies zu sein … . So ergeht es mir zumindest regelmäßig. Tranquillo ;-).