„La Cena Sarda – zu Tisch mit den Schafhirten der Planargia“
„La Cena Sarda“: Essen wie die Schäfer und mit den Schäfern. Wäre e nicht schön, die traditionelle Sardische Küche direkt bei Schäfern kennenzulernen? Wir können Ihnen dieses Vergnügen ermöglichen!
An der Westküste, nahe bei Bosa, haben Sie die Chance, einen ganz besonderen Abend zu verleben. Ein besonderer Abend mit einem Mehrgängemenü bei einer Sardischen Schäferfamilie zu Hause. Zu Gast bei Freunden.
- Köstliche selbst hergestellte Salami und Pancetta. Probieren!
- Cena Sarda, ein wunderbarer Abend bei Schäfern zu Hause
- cena Sarda – zu Gast bei Schäfern
Das Wichtigste vorweg: Es gibt das ganze Jahr die Möglichkeit, auf Voranmeldung an einem dieser wunderbaren Abendessen bei einer Sardischen Schäferfamilie teilzuhaben. Wenn Sie im Raum Bosa unterwegs sind, nutzen Sie diese Chance, ein Stück echtes Sardinien, ein Cena sarda zu einem sehr moderaten Preis kennen zu lernen!
Das Cena sarda finden ab 4 Personen nach Absprache statt.
Sie sind zu Gast bei meinen Freunden. Ganz privat. Es ist kein Restaurant! Platz ist für maximal 20 Personen. Im Sommer sitzt man draußen am großen Tisch, in der Nebensaison im gemütlichen Wohnzimmer der Familie. Es ist kein kommerziell organisiertes Essen, sondern eine ganz private Veranstaltung.
Auch wenn Sie kein oder wenig Italienisch sprechen, lohnt sich der Abend.
Oft spricht eine/der Gäste etwas italienisch. So können Sie auch Ihre Fragen loswerden und nicht nur den Magen mit leckeren Speisen und Getränken füllen. Aber inzwischen haben auch die herzlichen Gastgeber Erfahrung mit Gästen, die kein italienisch sprechen. Und der Translater auf dem Handy hilft notfalls weiter ;-).
Fragen Sie gerne bei mir an, ob während Ihres Urlaubes ein Cena Sarda stattfindet. Ab 4 Erwachsenen organisieren wir auch nur für Sie ein Essen. Ich schicke Ihnen dann eine detaillierte Anfahrtbeschreibung.
Sie können außerdem einen Termin für einen kleinen Kochkurs vereinbaren!
Dann können Sie z.B. lernen wie man Seadas und Ravioli herstellt. Oder wie man köstliches Sardisches Gebäck backt. Gerne zeigen Ihnen die Schäfer auch, wie der Pecorino entsteht sowie der köstliche Ricotta. Auch dieser wird von der Familie selbst produziert.
Das geht natürlich nur im Winter Frühjahr und Frühsommer, wenn die Schafe Lämmer haben und Milch geben. Sie können auch während Ihres Urlaubs von den Bauern Schafsmilch kaufen, sofern genügend da ist! Ich liebe diese Milch.
Manchmal ist auch Käse aus eigener Produktion zu kaufen, allerdings wird eigentlich nur für den Eigenbedarf produziert. Aber die Schäfer haben z.B. auch eine Adresse, wo du guten roten Wein kaufen kannst! Ich liebe ihn. Er ist sanft und fruchtig, nicht zu süß… gerade richtig für einen Sommerabend unterm Sternenhimmel!
Sei neugierig und frag einfach. Herzlich willkommen!
La Cena sarda, das sardische Abendessen bei einer Hirtenfamilie
besteht aus
Vorspeisen: Hausgemachte Salami, dünn aufgeschnitten, köstlicher Speck oder Schinken. Dazu feine zarte Gemüse, gebacken und eingelegt, aus dem eigenen Garten. Außerdem manchmal gefüllte Empanadas oder frittierte Auberginen.
Primo Piatto: Ravioli mit Tomaten-Sauce
Secondo Piatto: maialetto, oder „porchetto“, „porceddu“, wie das junge Ferkel auf Sardinien heißt. Außerdem / oder agnello arrosto, gegrilltes Lamm, dazu Salat.
Nachtisch: Seadas mit Honig
Kaffee, Schnaps und Sardischen süßen Mirto
Getränke: Begleitet wird das gesamte Essen von Wein und Wasser, bzw. Saft für die Kinder.
Leckere vegetarische Variationen sind möglich!
Sagen Sie bitte vorher Bescheid, dann bekommen Sie ein paar Extras nur für Vegetarier. Die Ravioli sind ohnehin vegetarisch und natürlich die vielen eingelegten Gemüsespezialitäten aus dem Garten.
Ich möchte Ihnen vom köstlichen Mehrgänge Menü erzählen, das ich inzwischen schon mehrfach genießen durfte.
Es ist immer wieder köstlich, was die Hausherrin zaubert.
Alles beginnt in gemütlicher Runde mit unterschiedlichsten Menschen. Man schaut sich den Hof an, wenn man mag, streichelt Hund oder Katze, plaudert mit den anderen Gästen, beschnuppert sich. Dann beginnt das Schlemmermahl mit einem Aperitivo, bei schönem Wetter draußen im Stehen.
Wenn alle zu Tisch sitzen, werden die Köstlichkeiten aufgetragen.
Die Vorspeisen, Antipasti:
- Cena Sarda, ein wunderbarer Abend bei Schäfern zu Hause
- Köstliche selbst hergestellte Salami und Pancetta. Probieren!
- Köstliche Vorspeisen. Alle Hausgemacht mit eigenen Produkten
Traditionell beginnt ein Sardisches Menü mit mariniertem eingelegtem Gemüse. An diesem Abend sind es marinierte Pilze, Paprika und Augerginen „sott’olio“ also in Öl. Dazu eine Platte mit hauchdünn geschnittenem Speck (lardo, pancetta affumicata). Erklärung siehe unten.
Auch wenn Sie vielleicht in Deutschland keinen „fetten Speck“ mögen, probieren Sie ein Stück von dieser Sardischen Köstlichkeit. Es ist ein wirkliches Gaumenerlebnis!
Den Teller teilt sich diese Köstlichkeit mit der dünn geschnittenen herrlichen Salami, die – wie alle anderen Zutaten dieses Hirtenessens selbst produziert wird. Salami und Schinken von den eigenen Schweinen. Alles wird produziert oder angebaut auf dem eigenen Hof oder kommt vom Hof von Freunden in der Nähe, wie der köstliche Rotwein.
Auf dem Tisch steht außerdem eine Platte mit Pecorino, dem sardischem Schafskäse. Dazu gibt es natürlich Brot in verschiedener Form, u.a. Pane Carasau, Erklärung siehe unten.
Das gesamte Essen wird begleitet von Rotem Sardischen Wein, der leicht fruchtig aber nicht süß, angenehm rund und weich ist. Ach halt… natürlich wird das Essen eröffnet mit einem kleinen Glas Malvasia di Bosa. Das ist ein heller Dessertwein, eine Sardische Spezialität, deren beste Trauben in der Gegend rund um Bosa gedeihen. Die Erklärung dazu siehe unten.
Erster Gang, primo piatto: die Pasta
Nudeln, in diesem Falle Ravioli. Aber was für Ravioli!
Ach, könnte ich JETZT einen Teller davon genießen… Sie waren so köstlich, wie ich noch selten Ravioli aß. Natürlich ist auch die Pasta selbst gemacht – die Füllung aus Ricotta ebenso wie der Nudelteig – beides wieder eine Gemeinschaftsproduktion der beiden Bauern. Der Ricotta wird vom Schäfer hergestellt, der Pastateig von seiner Frau. Die Beiden arbeiten stets liebevoll Hand in Hand. Das ist zu spüren, an der herzlichen Atmosphäre am Abend in dieser netten Runde und macht das Essen und die Gesellschaft zu einem noch größeren Vergnügen.
Zurück also zu unseren Tellern
sowie zu den Menschen, die sich im Wohnzimmer der Schäferfamilie versammelt haben. Diese schwelgen nun seit einiger Zeit genüsslich. Inzwischen haben wir alle auf unseren Tellern die köstlichen Ravioli in einer herrlichen Tomatensauce (Sugo di Pomodori). Wüsste ich nicht genau, das ein weiterer Gang folgt, ich füllte mir den Teller erneut mit dem köstlichen Nudelgericht – es wäre noch genügend da. Die Hausherrin liebt es, wenn alle Gäste satt und zufrieden sind. Zudem sind die Portionen stets mehr als reichlich bemessen. Doch dankend lehne ich ab, als mir erneut eine Portion angeboten wird, denn ich weiß, nun folgt der Fleischgang.
Der zweite Gang, secondo piatto beim Cena sarda: das Fleischgericht
An diesem Abend gibt es Lamm. Manchmal wird auch junges Schwein serviert, manchmal beides. Dies hängt etwas von Angebot und Jahreszeit ab. Ich war glücklich in den Genuss dieses herrlichen Lamm-Gerichtes zu kommen. Ich liebe das Sardische Lammfleisch, denn es ist würzig und köstlich. Man kann es nur selten im Restaurant essen, umso glücklicher bin ich, meinen Gästen diese Möglichkeit bieten zu können! Ein privates Essen bei Schäfern. Das ist wirklich authentisches Sardinien.
Lammbraten aus dem Ofen, Agnello al forno.
So knusprig die Haut, so zart das Fleisch…. mmmh, ein wahre Delikatesse. Mir läuft noch im Nachhinein das Wasser im Munde zusammen. Dazu einen grünen Salat, angemacht mit etwas Öl und Salz. Natürlich frisch aus dem eigenen Garten geerntet und, wie alle anderen Produkte, aus biologischem Anbau. Dazu noch einmal den würzigen Pecorino der Familie und natürlich Brot, sowie Wein und Wasser. Viel von Allem. Man muss aufpassen, sich nicht zu übernehmen 😉
Einfache, köstliche Gerichte. Sie sind so lecker, weil die Zutaten gut und frisch sind. Weil die Tiere auf Weiden voller Kräuter aufwachsen, in frischer Luft und unter optimalen Bedingungen und außerdem, weil die Köchin ihr Handwerk versteht. Und nicht zuletzt, weil hier alles mit Liebe produziert wird und die Tiere gut aufwachsen.
Die Mägen sind inzwischen sehr gut gefüllt. Alle Gäste der Tafelrunde lehnen dankend eine weitere Portion ab, mit glücklicher zufriedener Miene.
Doch etwas fehlt noch. Ein Nachtisch! Denn etwas Süßes findet doch immer noch ein Plätzchen ;-).
Zu einem guten italienischen wie Sardischen Menü gehört der Nachtisch, das Dessert, die Dolci:
Ich habe an diesem Abend besonderes Glück, denn es gibt meinen allerliebsten Nachtisch. Diese Spezialität muss ich bei jedem Sardinien Besuch mindestens einmal essen. Denn es ist eine durch und durch Sardische Köstlichkeit: Seadas!
Die Hausherrin reicht mit einem speziell zubereiteten, fermentierten jungen Pecorino gefüllte Teigtaschen. Diese werden in Öl ausgebacken danach mit Sardischem Honig übergossen (oder mit Zucker überstreut). Diese köstliche Nachspeise, die in Öl ausgebackenen Teigtaschen heißen Seadas, Sebadas, Sevada oder auch Seattas, je nach Sardischer Region.
Zum guten Essen gehört ein guter Abschluss
So ein Cena Sarda ist ein unkomplizierter, fröhlicher Abend. Ein hervorragendes Menü, eine nette Tischrunde, aufmerksame Gastgeber.
Ich begebe mich dann glücklich und zufrieden in mein Bett gleich nebenan. Stopp, natürlich nicht, bevor wir noch diverse Schnäpse und Liköre gekostet haben ;-). Wir probieren Mirto und einen Filu-Ferru, … die gehören natürlich ebenso zu einem guten Sardischen Essen. (Frag gerne bei mir an, falls du auch einmal ein Bett benötigst. Vielleicht ist es gerade frei.)
Die Erklärungen zu Getränken und Speisen findest du unter diesem Beitrag.
Das wirkliche Hirtenessen
Am nächsten Morgen beim Frühstück in der Küche, lädt mich die Hausherrin dazu ein, das wirkliche Essen der Sardischen Hirten, der sardischen pastore, mit ihnen zu teilen. Ich sage gerne zu, am nächsten Mittag zum klassischen Hirtenessen vorbeizukommen. Es ist viel einfacher von den Zutaten. Zudem ein gutes Beispiel dafür, das in der Sardischen Küche wirklich alles verwertet wird, was ein Tier zu geben hat. Wir essen wieder Schaf, doch diesmal nicht das junge Lamm, sondern ein ausgewachsenes Tier, bzw. ein Stück davon.
Schafe werden über 10 Jahre alt.

flauschige Lämmchen
Doch irgendwann kommt der Tag, wo sie keine Lämmer mehr gebären und in der Landwirtschaftlichen Produktion keinen Raum mehr haben. Das Fleisch ist dann nicht mehr so zart wie bei einem jungen Tier, doch die traditionelle Zubereitung macht auch dieses Fleisch zu einem wirklichen Genuss. Fleisch ist kostbar und die sardische Küche hat Rezepte für jedes Teil. Zubereitet werden vom Kopf bis zu den Innereien fast alle Teile, ebenso wie ein alt gewordenes Tier. Hier wird nichts weggeworfen und selbst die Knochen erfreuen später die Hunde.
Das einfache Essen der Schafhirten, der sardischen pastore:
Schon morgens wird der große Suppentopf auf den Gasbrenner gestellt und das Fleisch wird über mehrere Stunden gekocht.
Zuerst nur in Wasser, später werden Gewürze, Lorbeer sowie Salz hinzugefügt. Dann auch Gemüse wie Möhren und Zwiebeln. Alles zusammen wird in der Brühe weiter gegart. Nun wird das Fleisch aus der Brühe genommen. Ein Teil der Brühe kommt auf den Herd, in der restlichen werden dann die Kartoffeln gekocht.
Auf dem Herd wird ein ganz spezielles Brot der Brühe zugefügt. Es heisst „zicchi“ und wird extra für die Verwendung in Suppen produziert. Es ist steinhart und wird in der Brühe mitgekocht bis die Suppe eine bestimmte Konsistenz hat. Das Brot hat dann eine fast Pasta ähnliche Konsistenz und zerfällt trotzdem nicht. Dann kommt noch geriebener gereifter Pecorino hinzu und alles wird nochmals unter Rühren aufgekocht.
Es entsteht somit eine dicke Suppe, die vor dem Fleischgericht gegessen wird. So lecker und reichhaltig! Es folgt das Fleisch, auf einer Platte angerichtet. Das Fleisch hat einen köstlichen Geschmack, ist durch das lange Kochen zart und aromatisch. Dazu gibt es natürlich Salat und Brot sowie Käse und … . Mmmh.
- Das Brot zum Kochen, Zicchi di Bonorva
- Gekochtes Lamm beim Cena Sarda
- Kartoffeln, Zwiebeln und gekochtes Lamm beim Cena Sarda
- ein einfaches, köstliches Essen, das echte Cena Sarda
Die Hirten auf Sardinien essen gut!
Ich bin glücklich, satt und zufrieden. Mein Wunsch, endlich mal in verschieden Variationen Schaffleisch zu essen wird mir hier aufs Beste erfüllt.
Ja, man merkt es sicher, dass ich hier bei meinen Sardischen Freunden mein Herz verloren habe.
Denn inzwischen kennen wir uns seit vielen, vielen Jahren und ich bin immer aufs herzlichste Willkommen bei dieser gastfreundlichen Sardischen Schäfer-Familie. Ich bin so glücklich, das daraus das Cena Sarda gewachsen ist. So können auch meine Gäste sowie andere Urlauber, die in der Nähe Ferien machen an diesem wunderbaren Essen teilhaben. Tafeln Sie mit, seien Sie zu Gast bei Freunden!
Ein Stopp bei meinen Freunden gehört für mich inzwischen ganz selbstverständlich zu jeder Reise an die Westküste dazu. Und ich bewundere sie für ihre Energie und Liebe, mit der sie diese harte und entbehrungsreiche Arbeit durchführen. Jahrein, Jahraus unter schwierigen Bedingungen – und immer mit Liebe, Leidenschaft und Hingabe.
Anmeldung zum Cena Sarda:
Wenn Sie dabei sein möchten, bei einer dieser netten Runden, melden Sie sich gerne bei mir an. Denn hier geht es um eines der wichtigsten und schönsten Dinge des Lebens: Gutes Essen in herzlicher Umgebung.
Sagen Sie einfach schon bei der Buchung Ihres Urlaubs Bescheid, dass Sie diese besondere Gelegenheit nutzen möchten. Oder melden Sie sich vor Ort an. Ich koordiniere die Termine für das Essen, schicken Sie mir einfach eine kurze Meldung, dass Sie teilnehmen möchten.
Wenn Sie etwas italienisch sprechen, schicke Ihnen gerne eine detaillierte Anreisebeschreibung.
- Sitzen wie die Schafhirten, Sitzplatz unter Palment
- Fossilien sind die Sammelleidenschaft dieser Hirtenfamilie
- Glückliche Tiere leben hier. Allen geht es gut, sie Platz, bekommen gutes Futter – und viel Liebe
Unterwegs in Sardinien
Wenn ich auf meiner Lieblingsinsel unterwegs bin, um schöne Ferienunterkünfte für o-solemio zu finden oder Vermieter zu besuchen, dann ergeben sich sehr oft Kontakte durch zufällige Begegnungen. So lernte ich vor vielen Jahren auch die herzliche Schäferfamilie durch einen Zufall kennen und den Bauernhof im Hinterland von Bosa.
Ich verbrachte damals zwei ganz besondere, wundervolle Tage auf dem Bauernhof, denen inzwischen viele weitere folgten. Während der Nächte schlief ich tief und fest. Zudem genoss ich in der Nacht das weite Sternenfirmament auf der kleinen Terrasse vor der Tür. Kein Mucks, kein Laut… nur ein weites Himmelsgewölbe mit einem Meer von Sternen am Nachthimmel. Ich ließ meinen Blick weit über die Hochebenen schweifen, über einen Himmelsbogen mit Millionen von Sternen. Wundervoll, diese absolute, beruhigende Stille. Wundervoll und unvergesslich.
Der Bauernhof:
Die Schafherde der Hirtenfamilie umfasst ca. 200 Tiere, auf Weiden in der Nähe. Ferner leben auf dem Bauernhof einige Schweine im Stall. Seit kurzem auch ein paar fröhlich meckernde Ziegen. Dazu diverse Hühner, Pferd, Katzen sowie ein paar Hunde. Außerdem natürlich die großen Sardischen weißen Schäferhunde, die mit den Schafen auf der Weide leben. Sie tun nichts, aber man geht ihnen besser aus dem Weg, denn sie nehmen ihre Aufgabe ernst und schützen die Schafe. Also nie zwischen Schäferhunde und die Schafherde treten. Nicht auf diesem Bauernhof und auch nicht anderswo in Sardinien!
Der Gemüsegarten mit leckerem Gemüse aus biologischem Anbau, dazu selbst gepflasterte Steinwälle und schön angelegte Blumenbeete, liebevoll mit Versteinerungen dekoriert, bilden die Umrandung des Steinhauses und der Stallungen. Die beiden, Schäfer und Schäferin, sind begeisterte und erfolgreiche Fossiliensammler. Sie sammeln und tauschen Fossilien aus aller Welt und besitzen zudem eine große interessante Sammlung. Fossilien Liebhaber sind natürlich herzlich zum Erfahrungsaustausch willkommen!
Das gesamte Hirtenessen, das Cena Sarda besteht aus regionalen Produkten. Die befreundeten Bauern tauschen dazu untereinander die Produkte, wie das schon zu Urzeiten gemacht wurde. Einen Supermarkt besucht diese Familien also nur selten.
Erklärung der Begriffe, kleine Warenkunde:
- Pane carasau, carasatu, carasadu, crasau: Pane Carasau ist ein typisch sardisches Brot. Es wird aus fein gemahlenem Hartweizen, Wasser, Hefe sowie Salz extrem dünn und kross gebacken. Das knusperdünne Sardische Brot aus der Hirtentradition hält sich wochenlang frisch, denn es enthält kein Wasser mehr. Die Schäfer hatten es früher im Gepäck, wenn sie wochenlang mit ihren Schafen unterwegs waren.
- Für die Brühe aus dem gekochten Lamm wird ein ganz spezielles Brot verwendet. Es heißt Zicchi di Bonorva und zerfällt auch nach längerem Kochen nicht. Es hat eine Konsistenz wie Pasta und schmeckt sehr gut, wenn es in der Brühe gekocht wurde.
- Lardo, pancetta affumicata, hauchdünn geschnittener Speck: Italienischer Speck ist von einer besonderen Weichheit und Zartheit, die den Speck auf der Zunge zergehen lässt. Pfeffer, Rosmarin und Zimt sind die wichtigsten Zutaten, die den Geschmack dabei merklich unterstützen.
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Pecorino, sardischer Schafskäse, aus der Milch der eigenen Schafe. Er hat ferner schon ein würziges Reifestadium erreicht. Mehr über die Herstellung von Pecorino.
- Malvasia di Bosa, ein heller Dessertwein, eine Sardischen Spezialität. Sie wohnen hier an der Quelle, denn die besten Trauben gedeihen in der Gegend rund um Bosa. Malvasia di Bosa, ein süßer DOC-Weißwein stammt aus den Bergen der Planargia. Aus den Gemeinden Magodamas, Modolo und Tresuraghes sowie drei Orte in den Provinzen Nuoro und Oristano, südlich der Stadt Bosa. Er gilt dazu als der gefragteste unter den vielen italienischen Malvasia-Weinen.
- Mirto: Den Sardischen Likör, den man auf der ganzen Insel nach dem Essen trinkt, gibt es in zwei Varianten: Rosso, den roten Mirto, ein süßer Likör aus den Beeren der Myrte hergestellt und den Mirto Bianco, weißen Mirto, der dadurch weniger süß ist und aus Blättern und Blüten der Myrte hergestellt wird.
- Der filu ‚e ferru oder fil ‚e ferru, im italienischen auch Acquavite di Sardegna genannt, ist ein starker, dazu meist klarer Schnaps, sardischer Herkunft. Der Name bedeutet wörtlich übersetzt also „Eisendraht“. Der Name geht auf die dabei früher genutzte Methode zurück, unerlaubt gebrannte Spirituosen im Garten zu vergraben. Um die Flaschen wieder zu finden, wurde daher ein Stück Eisendraht daran befestigt, das an der Oberfläche sichtbar blieb. Die Spirituose wird aus Traubentrester der besten sardischen Trauben gebrannt. Sie hat dabei mehr als 40 Vol%, manchmal viel mehr.
- Seadas oder Sebadas, dazu manchmal Sevadas genannt. Ein Muss! Zumindest einmal probieren sollten Sie diese Köstlichkeit, wenn Sie auf der Insel Sardinien sind! Denn es gibt sie original nirgends sonst auf der Welt! Nutzen Sie die Gelegenheit, diese süße aber nicht zu süße besondere Delikatesse zu probieren!
- Ricotta – der ri-cotta also noch einmal gekochte, wird aus der Molke von Schafsmilch hergestellt.
Wer sich für die genaue Herstellung interessiert, dem sei dazu dieser Artikel bei den Küchengöttern empfohlen: Warenkunde Ricotta.
Oder, wenn es Winter oder Frühling ist, bei meinen Schäferfreunden zuschauen, wie der Ricotta hergestellt wird!
Gleich bei mir anmelden zum Käsekursus :-).
Was für eine wunderbare Möglichkeit das ursprüngliche, großartige, warmherzige Sardinien kennen zu lernen. Ich kann es jedem nur ans Herz legen, das Hirtenessen zu genießen. Sensationell.
ciao ciao Ossip
Hallo Team von O sole Mio,
uns läuft das Wasser im Mund zusammen. Bei der Internetrecherche sind wir auf Ihre Seite gestoßen und würden das Hirtenessen gern ausprobieren. Wir sind vom 19.-30.7. in der Nähe von Bosa. Bitte senden Sie uns nähere Informationen zum Preis und Ort und eine Reservierungsmöglichkeit.
Vielen Dank,
mit freundlichen Grüßen
Nicole Konrad
Hallo, liebes Team! Mit Genuss habe ich eure , zufällig entdeckte, Seite gelesen. Mein Mann und ich waren vor 2 Jahren in Sardinien ( Santa Maria Navarese und San teodora). Wir haben auch in einem Agriturismo gegessen. Es war wunderbar, jedoch sehr groß. Es wäre schön, wenn ich nähere Infos und Preise von Bosa bekommen könnte. Wir machen im September Urlaub….
Vielen Dank und liebe Grüße aus Österreich.
Hallo Frau Kager,
wann immer ich kann, nehme ich am Hirtenessenteil, denn es ist nicht nur köstliches, bestes Essen, auch die Stimmung ist immer wunderbar in großer Runde.
Vielleicht klappt es ja und wir begegen uns in Bosa, Ende September bin ich auch dort.
Freundl. Grüße
S. Hering
Sehr geehrte Frau Hering,
wir sind wieder in Porto Alabe. Auf ihrer Seite habe ich gelesen, dass Sie evt. auch einen kleinen Kochkurs (vegetarisch) auf dem Bauernhof anbieten. Wir sind 2 Erw. und 2 Jugendliche (15/16 Jahre alte Mädchen) auf der Suche nach Aktivität.
Herzlichen Gruß
Imke Beier