Was gibt’s zu sehen rund um Bosa, Tresnuraghes und Porto Alabe?

Die Gegend um Bosa  Tresnuraghes ist ruhig und gemütlich. Stau ist ein unbekanntes Wort, die Tage vergehen in gemächlichem Tempo. Alles hat seine Zeit. Die Menschen hier, im mittleren Westen von Sardinien, sind gastfreundlich und hilfsbereit. Die Gegend ist wie die Menschen. Nicht aufregend und sensationell aber tiefgründig und spannend. Wenn man sich dieZeit nimmt sie zu erkunden und kennenzulernen, ist viel Interessantes zu entdecken. Bosa und die umgebenden Dörfer liegen in einer sanften Hügellandschaft. Schöne Strände liegen von Tresnuraghes nur 8 Minuten entfernt und selbst vom Dorf Tresnuraghes, oben auf dem Hügelkamm, sieht man das Meer. Der Strand der zu Tresnuraghes gehört, heißt Porto Alabe (Marina di Tresnuraghes). Er ist fast 2 km lang und erstreckt sich von kurz hinter Santa Maria del Mare ab dem Flecken Noesala bis zum Dorfende von Porto Alabe. Hinter Porto Alabe erhebt sich dann gleich eine Hochebene, die erst in Santa Caterina di Pittinuri nach ca. 35 km wieder auf eine Ortschaft stößt. Zwischendurch liegen einige Naturschönheiten. Wenn Sie gerne wandern, können Sie über die mit mediterraner macchia bewachsene Hochebene zum Turm von Columbargia und Ischia Ruggia spazieren. Hier gibt es zudem zwei kleine schöne Strände. Zum Torre delle Foghe (Turre de Foghe) kommt man mit dem Auto von Tresnuraghes Richtung Meer, eine wunderschöne Steilküste an der Mündung des Rio Mannu mit einem weithin sichtbaren, trutzigen Sarazenerturm.

Auf dem Weg von Porto Alabe Richtung Süden passiert man mit dem Auto nach etwa 30/40 Minuten S’Archittu mit dem charakteristischen Steinbogen. Dann folgt Is Arenas, der größte natürliche Pinienwald am Mittelmeer. Der weiße Sandstrand erstreckt sich über 5km, beginnend hinter dem Ort S’Archittu. Weiter geht es zur Sinis-Halbinsel mit wunderschönen Stränden. Ein ganz besonderer ist der Strand von Mari Ermi mit dem berühmten Reiskorn-Strand.

In dieser Gegend der Provinz Oristano gibt es viel zu entdecken und anzuschauen!

Nicht nur herrliche weiße Strände, sondern auch archäologische Schätze und uralte Kirchen sowie Museen. In San Giovanni di Sinnis zum Beispiel, steht eine wunderschöne kleine Kirche von Johannes dem Täufer. Die Ausgrabungsstätte von Tharros ist wirklich sehenswert!
So könnte man immer weiter schwärmen, denn wir haben bereits so viele Stätten und Orte einfach übersprungen, die garantiert auch einen Ausflug oder einen Zwischenstopp wert sind! Schauen Sie im Web einfach mal nach! Zum Beispiel nach Cabras mit seinem tollen Museum, Cuglieri mit der Basilica di Santa Maria della Neve. Suchen Sie den Vogelpark „Parco degli Uccelli di Mura Simonetta“ nahe Scano Montiferro.
Ein Spaziergang durch den hübschen Ort Santu Lussurgiu lohnt sich! Kleine Gassen, einladende Plätze, attraktive Häuser. Sehenswert! Zudem findest du hier noch einen der letzen Messerschmiede Sardiniens, der handgefertige, wunderschöne Taschenmesser produziert! Ein fantastisches, einzigartiges Souvenir von der Insel. Nimm dir die Zeit und gehe in seinen Laden. Wenn er Zeit hat, erklärt er dir, wie seine Arbeit funktioniert. Du stehst gleich mitten in der riesigen Werkstatt. Sehr spannend!

Weiter Richtung Süden liegt dann Oristano, die Provinzstadt der gleichnamigen Region.

Die schöne Altstadt von Oristano zu besichtigen macht Spaß und geht schnell, denn sie ist sehr überschaubar ;-). Im Winter, am letzten Sonntag und Dienstag des Karnevals findet hier die fast 500 Jahre alte „Sa Sartiglia“ statt, über die ich 2019 einen Blogbeitrag schrieb. Rund um das Standbild von Eleonora di Arborea atemberaubende Reiterspiele statt! Im Sommer gibt es eine kleinere Auflage davon. Über die Termine informierst du dich am Einfachsten direkt auf der Webseite https://www.sartiglia.info/. Auch pecora nera, das Schwarze Schaf, hat einen schönen Beitrag über dieses Reiterfest in Oristano geschrieben. Sie geht darin auf die Geschichte und Hintergründe dieses Festes ein.

Nördlich von Tresnuraghes undPorto Alabe liegt Bosa. Hier beginnt die wunderschöne Küstenstraße Richtung Alghero.

Wir verlassen damit die Region Oristano und beschreiben die Küste und die Stadt Alghero in einem anderen Beitrag. Aber auf dem Weg, schon ca. 5 Minuten hinter Bosa und somit noch in der Provinz Oristano, siehst du schon den Torre Argentina. Ein wunderschönes Gebiet mit herrlichem Blick. Schön zum Wandern und Baden. Kurz vor dem Torre liegt der Strand sabba druche ( der Sardische Begriff bedeutet „Süßes Wasser“), mit Strand, Strandbar und Campingplatz.
Ab hier beginnt die wunderschöne Straße nach Alghero, die für mich zu den allerschönsten Straßen Sardiniens gehört und die ich bei jeder Reise befahren muss. Ab und an habe ich Glück und sehe ein paar Gänsegeier kreisen. Das ist immer ein ganz besonderer Moment. Herrlich diesen majestätischen Vögeln zuzuschauen. Ein Trip nach Alghero, entlang der Küstenstraße! Großartig, wundervoll, eine Augenweide und Aus-Blicke, von denen man niemals genug bekommen kann. Halte an einem der Parkplätze an und genieß die Stille! Unglaublich schön. Viel Spaß!

 

Noch ein wenig „know-how“ zum Schluss über die Provinz Oristano

Lange gab es in Sardinien nur 3 Provinzen: Cagliari, Sassari und Nuoro. Nach und nach, während der Jahre 1974 bis 2016 bildeten sich vier weitere Provinzen: Olbia-Tempio. Ogliastra, Carbonia-Iglesias und Medio Campidano. 2016 wurde mal wieder neu gegliedert. Die Provinz Olbia-Tempio wurde Bestandteil der Provinz Sassari, die Provinz Ogliastra in die Provinz Nuoro rückgegliedert und aus den Provinzen Cagliari, Carbonia-Iglesias und Medio Campidano wurde die Provinz Sud Sardegna gebildet. Die Stadt Cagliari wurde mit ihrem Umland zur Metropolitanstadt Cagliari. Sie grenzt nur an die Provinz Sud Sardegna.

Puh. Mitgekommen? Es geht noch weiter 😉

Seit 2021 ist eine weitere Territorialreform in Arbeit, die aber angefochten wurde und seit Juni 2021 ausgesetzt ist. Es soll dann eine weitere Aufgliederung auf acht Provinzen geben. Warten wir es ab. Ich erwähne diese Fakten nur, weil in unterschiedlich alten Blogbeiträgen die Provinzen unterschiedliche Namen haben.

Die Provinz Oristano gliedert sich in kleinere Subregionen, wie die Planargia, Marghine, das Montiferru und das Campidano di Oristano. Auch die Marmilla und Barigadu gehören dazu, während Macumer, das nah bei Bosa liegt, schon zur Provinz Nuoro gehört.

Spannend sind sie alle. Schau dich um, fahr ins Innland, dort wo du das echte Sardinien findest! Geh in die kleinen Dörfer. Trinke mitten im Dorf einen caffè. Setz dich dazu. Die Menschen sind freundlich. Auf ins Abenteuer Sardinien! Viel mehr als Meer!