In Italien ist Essen die beliebteste Beschäftigung.

Viele Rezepte sind im Silberlöffel, dem „Cucciaio d’argento“ niedergeschrieben. Man lässt sich viel Zeit und sitzt wann immer möglich, in großer Runde beisammen.

In jeder Region gibt es spezielle Gerichte. Über einen italienischen Markt zu bummeln ist immer wieder ein großes Vergnügen.

Hier eine kleine Auswahl von toskanischen Leckereien.

Die Zutaten werden möglicht frisch und nach Jahreszeitlichem Angebot verwendet.

Natürlich gibt es viele dieser Gerichte auch in den anderen Regionen von Italien. So gibt es zum Beispiel die verschiedenen Fischgerichte an den italienischen Küsten. Sie sind  allerdings nicht ganz preiswert.
Man kann sich ruhig den ganzen Fisch vor der Zubereitung zeigen lassen, das ist in Italien durchaus üblich.
Meeresfrüchte sowie zuppa di cozze (Miesmuschelsuppe), frittura mista (fritierte Kleinfische) und auch cacciucco, die berühmte Fischsuppe Livornos. Das sind alles Gerichte Italiens und der Toskana.
Vor allem um Florenz wird die bistecca alla fiorentina serviert: Hochrippe und Filet eines China-Rindes. Es wird gesalzen und gepfeffert am Holzfeuer gegrillt. Ein mächtiges Stück Fleisch.
Achtung, der Preis einer Bistecca wird auf der Karte meist per etto, d.h. pro 100g, angegeben! Und eine echte bistecca wiegt um 800g und ist gut zwei Finger hoch!

Das Essen so verschieden wie die Regionen Italiens

In der Gegend um Arezzo isst man die scottiglia, eine Art Gulasch. In Pistoias hingegen köstlich zubereitete frattaglie (Innereien).

Von Siena bis zur Maremma werden Fleisch und Würste mit Estragon aus der Gegend gewürzt. Man bekommt auch Wildschwein (cinghiale) mit Rosinen und Pinienkernen.
Hier gibt es auch die besonders schmackhaften fagioli all’uccelletto. Das sind weiße Bohnen im eigenen Saft mit würzigen groben Bratwürstchen.

In Colonnata in den Apuanischen Alpen lässt man Speckseiten monatelang in Marmorbottichen mit Meersalz und vielerlei Kräutern reifen. Dann wird sie dünn geschnitten als köstlichste aller Vorspeisen serviert.
Crostini, geröstete Brotscheiben mit grober Lebercreme bestrichen, sind eine andere wundervolle Vorspeise. Vergessen sollte man nicht die fettunta, getoastete und mit Knoblauch eingeriebene Weißbrotscheiben. Über die Brote wird frischgepreßtes, würziges Olivenöl getröpfelt. Das Oel der Toskana ist besonders aromatisch. Mit neuem Wein – eine unvergleichliche Delikatesse.

Die Beilagen  richten sich im allgemeinen nach dem Angebot der jeweiligen Saison und Gegend.

(Gemüse und Salate – niemals Teigwaren! Reis und Nudeln bilden einen eigenen Gang, den Primo.)
Gemüse wird oft im eigenen Saft gegart und mit etwas kaltem Olivenöl verfeinert. Nudelgerichte gehören ursprünglich nicht zur toskanischen Küche.
Sie kommen aus dem Süden. Doch die tagliatelle al cinghiale (Bandnudeln mit Wildschweinragout) oder spaghetti alle vongole (Spaghetti mit Muscheln), die man vielleicht auf der Karte entdeckt, muss man dennoch probieren!
Köstlich sind auch die zuppe oder minestre, die Minestrone, eine Gemüsesuppe mit Nudel- oder Reiseinlage.
Und – natürlich die Süßspeisen! Im Norden verwendet man im Winterhalbjahr Kastanienmehl zu castagnaccio, einem Kuchen mit Rosmarin und Pinienkernen. Auch zu den köstlichen lecci der Garfagnana (Plinsen mit Quark gefüllt).
Berühmt sind die biscotti di Prato, ein doppeltgebackenes Mandelgebäck. Außerdem der panforte (Marzipanbrot mit kandierten Früchten und Nüssen). Ebenso wie die ricciarelli (Marzipanplätzchen) aus Siena.

Buon Apetito – lassen Sie es sich schmecken.

Die italienische Küche ist gesund, ausgewogen, bekömmlich und abwechslunsreich wie sonst kaum eine Küche.

silberlöffel

Wenn Sie Spaß am Kochen italienischer Gerichte haben – der Silberlöffel ist „das“ italienische Kochbuch.

Die jungen Frauen bekamen es früher zur Hochzeit geschenkt und noch heute steht es in den meisten italienischen Haushalten.
Seit einiger Zeit gibt es „Il Cucchiaio d’argento“ auch auf deutsch. „Der Silberlöffel“ – wie wunderbar!

Kategorie: Essen und Trinken in Italien und Sardinien