Stazzu di Gallura
Der Begriff „stazzu“ kommt aus dem Lateinischen „statio“ – station, und bedeutet Bauernhof. Für die Gallura und Arzachena ist diese Bauweise typisch.
Die Häuser passen sich der Umgebung an, denn sie unterscheiden sich kaum von der Landschaft. Sie sehen aus wie die Trockenmauern und die Steinwälle der sardischen Landschaft. Denn sie sind eins mit der Umgebung und der Natur. Ganz wie ihre Besitzer, die Bauern der Region, die im Einklang mit ihrer Arbeit auf den Feldern sind.
Die Stazzi gehören ursprünglich zu einem geografischen System, das die Galluresen „Cussogghia“ nennen. Die einzelnen Stazzi sind durch Bande miteinander verbunden, z.B. durch moralische Grundsätze wie die „Manialia„.
Das verband, und verbindet teilweise bis heute, die Mitglieder dieser Gemeinschaft. Man hilft sich gegenseitig unentgeltlich. So z.B. bei der Weinlese, der Ernte, dem Dreschen oder Reparaturen von Zäunen und Mauern. Denn man bildet ein gemeinsames Team, unterstützt sich sogar Finanziell oder mit Vieh bei Verlusten und Missernten.
Die Gallura
Im Nordosten von Sardinien liegt die Gallura mit bizarrer Felsküste und schroffem, abweisenden Hinterland. Türkis leuchtendes Meer, schon fast unwirklich in den Farben, dazu kleine vorgelagerte Inseln. Der ca. 80 km lange Küstenabschnitt zwischen Cala Razza di Giunco und der Bucht von Porto Quato wird deshalb „Costa Smeralda“ genannt.
Das klare, smaragdfarbene Meer, das dank besonderer Strömungsverhältnisse einer ständigen natürlichen Selbstreinigung unterliegt, beherbergt eine Unterwasserwelt, die im Mittelmeerraum ihre Gleichen sucht. Überhaupt ist das Meer rund um Sardinien von ganz besonderer Reinheit sowie Klarheit. Davon profitieren bunte Fischschwärme, Schwämme und andere Meeresbewohner. Natürlich auch die Freunde des Tauchsportes.
Der rote Felshintergrund der Gallura tut sein Übriges, um tropische Gefühle wach zurufen.
Die Gallura
Das ist karge Hügellandschaft, zerklüftete Felskulisse. Dazwischen eingestreut kleine Dörfer im Hinterland, wo die Zeit still zustehen scheint. Die Küstenlandschaft ist farbig und wandelbar wie kaum sonst. Smaragdgrünes Wasser dazu rosa schillernde Sandstrände, wie sie sich auch um Bosa herum finden. Der feine weiße Sandstrand – das Auge feiert hier ein Fest. Glücklicherweise tummeln sich die Reichen und dazu gehörigen Schaulustigen nur an wenigen Orten. Die Schönheit der bizarren Landschaft ist immer noch zu genießen. Wenn auch allgegenwärtig ist, das hier die „touristische“ Seite Sardiniens zu finden ist. Die Ruhe und Gelassenheit der Westküste findet man hier aber auch. Man muss vielleicht manchmal etwas mehr Geduld haben und dazu genauer schauen.
Das einst menschenleere Hinterland ist auch heute noch eine karge, bizarre Steinwüste mit duftender Macchia. Der Duft der Myrte- und Wacholderpflanzen begleitet den Wanderer dazu auf Schritt und Tritt. Eine spröde doch reizvolle Landschaft!
Arzachena
Die kleine Stadt Arzachena liegt an der Nord-Ostküste Sardiniens, in der Gallura. Sie ist eines der meistbesuchten und bekanntesten Zentren Sardiniens.
Im Landesinneren wechseln sich zudem große Waldgebiete mit macchia mediterrania ab. Die Stazzi (Mehrzahl von Stazzu) haben hier ihren Ursprung und sind sehr verbreitet.
Die ehemaligen Bauernhöfe aus Granit, mit Dächern aus Zweigen und Wacholderstämmen,
sind heute häufig restauriert und renoviert. Sie wurden oft zu wunderschönen Ferienwohnungen und Agriturismo Unterkünften (Ferien auf dem Bauernhof) umgebaut.
In der Nähe des Dorfes wachsen Korkeichenwälder, stehen Nuraghen. Zudem gibt es ein Riesengrab – ein Tomba dei Giganti zu besichtigen.
Hier erlebt man hier lebendige Geschichte. Wie überall auf Sardinien.
Vielen Dank für diese fantastischen Bilder. Ich finde diesen Baustil so romantisch. Ich versuche mittlerweile meinen Mann zu überzeugen, unseren Garten auch mit solchen Trockensteinmauern einzugrenzen: https://www.erdbau-kern.at/de/leistungen/trockensteinmauern/