Mit dem Motorrad nach Sardinien!
Oh ja – einen Traum erfüllen: Motorrad fahren in Sardinien. So langsam gehen die Gedanken in Richtung Frühling und Sommer, die Träume werden farbiger, die Wünsche realer.Ein schöner Traum – und nicht so unrealistisch, wie ich einmal dachte.
Im letzten Jahr war ich mit dem Flugzeug via Alghero an der Westküste unterwegs. Schon Wochen vorher hatte ich versucht, in günstiges Leihmotorrad für eine Woche dort zu finden. Doch war mir das nicht gelungen. Zumindest entspricht die Summe von mindestens 580 Euro für eine Woche Transalp-Vergnügen nicht meinen Vorstellungen – und je mehr Anfragen ich stellte, desto höher schienen die Preise zu steigen.
Es wurde dann ein Urlaub ohne Zweirad. Bzw. leistete ich mir den Spaß, mir ein paar Tage einen Scooter zu leihen. Zugegeben, ich war voller negativer Vorurteile gegenüber diesen Rollern, doch schon nach einer Stunde hatte ich sehr viel Spaß mit diesem Teil. Und ich muss ja zugeben, meine Transalp schluckt das doppelte an Sprit. Diese kleinen Dinger verbrauchen fast nix. Nach hundert Kilometern bekam ich nicht mal 2 Liter in den Tank nachgefüllt. Und Spaß hat es schon gemacht. Mit Sozia wurde das dann allerdings etwas qualvoll, aber dafür hatte ich den Scooter ja eigentlich auch nicht geliehen.
Ich sah wehmütig allen Motorradfahrern nach. (Wie früher- gaaanz früher… Als ich noch mit meinem Mofa fuhr und manchmal damit am Rand von Mototrradveranstaltungen stand. Ein Mädchen auf einer Vespa Ciao. Kein Mensch schenkte mir Beachtung). Nun war es ähnlich. Ich saß auf meinem Roller, Handschuh und Jethelm, und knatterte – nein, das Ding war echt leise – also schnurrte ich durch die Gegend. Dabei schaute ich neidvoll allen Motorrädern hinterher. Das einzig Gute, ich saß mit Jeans und Jeansjacke auf dem Roller, während ich eigentlich beim Motorrad immer vernünftige Kleidung trage. Das war schön in den warmen Septembertagen. Man ist halt doch schneller mit dem richtigen Moped und ich zumindest ziehe mich dafür besser an…..
Die ersten Motorradfahrer aus HH sprach ich an … wenn die das geschafft hatten aus Hamburg nach Sardinien zu kommen, müsste das doch aus meiner Hansestadt genauso möglich sein.
Des Rätsels angenehme Lösung: der „Motorrad-Reise-Zug der DB“, der ja eigentlich ein Auto-Reisezug ist, aber im September waren wohl überwiegend Mopeds darauf.
Und der Preis war – vor allem mit dem Wissen, dass eine Leih- Transalp mich mindestens 580 Euro pro Woche kosten würde – gar nicht so schlimm. Die Fähre echt günstig. Und schnell war dann ausgerechnet, dass es günstiger ist, mit dem eigenen geliebten Motorrad zu reisen, als sich ein fremdes, unbekanntes zu leihen – mit all den Risiken. Wenn mir jemand mein Motorrad zu Klump fährt, ist es eben meins und mein Problem…
Bei einem Geliehen geht dann der Spaß ja erst richtig los. Aber toi, toi, toi – das hab ich natürlich nicht vor 😉
Nun bin ich heiß auf mehr Informationen zum Motorrad fahren in Sardinien.
Heute Morgen habe ich bei Tom auf der Seite herumgestöbert. Er hat einen sehr anschaulichen Fotobericht von seiner Tour 2006 über Sardinien geschrieben.
Hier der Link zu seinem Reiseberichten von 2005 und 2006. Mit dem Motorrad auf Sardinien unterwegs.
Ich finde sie sehr schön geschrieben, machen Lust, gleich loszufahren ;-).
Sardinien 2005 und Sardinien 2006
Na, mal schauen ob das Glück mir hold bleibt und ich im September einen Bericht von mir anschließen kann. Motorrad fahren in Sardinien.
Schön wärs schon …
P.S. Das Titelfoto entstand dann im Sommer 2016. Da wurde mein Traum wahr und ich fuhr mit meinem Moped über die Insel. Schön wars!
Motorradfahren auf Sardinien – Für uns nicht zu überbieten!
Im Jahr 2008 sind wir das erste Mal mit dem Motorrad auf Sardinien gewesen. Mit der Fähre von Genua bis Olbia dauerte die Nachtfahrt 10 Stunden.
Unsere erste Station war Orosei, eine nette kleine Stadt an der Ostküste, Luftlinie ca 70 km unterhalb von Olbia. „Strategisch“ sehr günstig: Das Gennargentu-Gebirge liegt praktisch vor der Haustür. Immer im Gepäck: Den Motorrad-Reiseführer von Alfred Müller über die schönsten Motorrad-Touren Sardiniens. (www.bike-book.com) Die Beschreibungen und Tourenvorschläge sind einfach super!
Die SS125 von Orosei Richung Arbatax soll zu den schönsten Strecken Europas gehören, was wir nur bestätigen können. Es gibt atemberaubende Ausblicke und Kurven, Kurven, Kurven.
Überhaupt ist das Gennargentu-Gebirge ein unbedingtes „Muss“ für Sardinien-Motorrad-Urlauber. Wunderschöne Bergdörfer, so unglaublich verschiedene Landschaftsformen, dass wir manches Mal sprachlos waren, Einsamkeit und supergute Straßen. (Übrigens auf ganz Sardinien sind die Straßen gut).
Von Orosei haben wir die Ostküste bis zur Costa Smeralda und sogar noch ein Stück Nordküste bis Capo Testa erkundet, ebenso in südliche Richtung bis Arbatax und natürlich das Gebirge kreuz und quer… Alles als Tagestour gut zu schaffen.
Nach 10 Tagen in Orosei (hat übrigens eine traumhaft lange Bucht, wo man selbst im Juli noch ein ruhiges Plätzchen zwischen Meer und Pinienwald findet) sind wir nach St. Anna Aresi gewechselt, ein kleiner Ort nahe Teulada an der Costa del Sud, für ebenfalls 10 Tage.
Costa del Sud – Immer noch das gleiche Sardinien? Oder gar ein anderes Land? Fjorde wie in Norwegen, kristallklares Wasser, schroffe Felsen, schneeweiße Dünen bei Porto Pino… Völlig anders!
Bis zurCosta Verde – Westküste – sind wir gefahren, ebenfalls unvergleichlich zu allem vorher gesehenen: Dünen, Strand, Einsamkeit… Hoffentlich bleibt es so. Ein Traum!
Niemals sind wir am gleichen Urlaubsort zwei Jahre in Folge gewesen.
Das war ein absolutes NO-GO!
Aber Sardinien…
2009 dann die Nord und Westküste! Ist ja wirklich wie ein anderes Land!
10 Tage „Lu Bagnu“, das ist ein kleiner Ort direkt neben Castelsardo. Von dort aus Nordküste in östliche Richtung bis (wieder) Capo Testa und Westen bis Alghero. Und natürlich das Landesinnere. Nicht so bergig, aber durchaus auch mit eigenem Reiz.
Mein Highlight: Valle di Luna! Nur ein kleines Tal… Man fährt um die Kurve und… Was ist das??
Sind wir jetzt auf dem Mond??
Unsere restliche 10 Tage verbrachten wir in Bosa. Wir wohnten inmitten der Altstadt, für mich die schönste Altstadt, die ich je gesehen habe, und – noch besser- hautnah erleben durfte. Von der melodischen Kirchenglocke (außer morgens um halb 7 sehr schön) bis hin zur keifenden Oma, die dann – weil müde – sich abends um 22.00 h angeregte Unterhaltung in unserem Innenhof lautstark verbat… Wir sprechen kein italienisch, aber das haben wir verstanden.. :o)
Eben mittendrin statt nur dabei – das hat was!
Mitten durch Bosa fließt der Temo, eine alte Römerbrücke führt über ihn in den Neustadt-Teil. Einfach nur idyllisch.
Wir sind die Westküste herunter bis (wieder) zur Costa Verde gefahren, ins Land bis zu den Ausläufern des Gennargentu.
Was uns von Sardinien jetzt noch fehlt ist der Südosten, die Gegend und die Küste zwischen Cagliari und Arbatax – Costa del Rei usw.
DAS kombiniert mit nochmal Bosa…? Irgendwann demnächst?
Nochmal Bosa?? Zweimal gleiche Stelle?? Ist doch ein absolutes NO-GO!!
Ja stimmt, aber ein kleines Stückchen Herz hab ich da verloren!
DESHALB!!
liebe heide, dein bericht ist viel zu schön, um hier als kommentar zu schmoren. ich habe ihn nochmal als eigenen beitrag veröffentlicht ich hoffe, das ist für dich o.k.?!
hier ist er für alle Motorradfahrer zu lesen – und ich hoffe, dein herz führt dich wieder nach bosa. war ein wunderbarer abend mit euch!