Auf Sardinien tobt ein „Milchkrieg“.

Überall schütten erboste Schäfer Milch auf die Straßen. Sie waren sogar in Rom mit ihren Milchkannen, um gegen die neuen Milchpreise zu demonstrieren.Die Schäfer Sardiniens sind wütend und verzweifelt, denn ihre Existenz ist richtig bedroht.

Deshalb haben Sie nun einen „Milchkrieg“ begonnen und kippen überall auf Sardinien ihre Milch auf die Straßen. Vielleicht wird die Politik endlich auf ihre Situation aufmerksam!
War es ohnehin schon schwer genug, als Hirte, Fleisch- und Milchproduzent zu überleben, sind jetzt auch noch die ohnehin zu niedrigen Milchpreise weiter gesenkt worden.
Auf unter 60 Cent pro Liter. Davon kann man nicht mal die Schafe füttern, geschweige denn eine Familie ernähren.
Heute sind die Schäfer von Tresnuraghes auf dem Marktplatz des kleinen Dorfes an der Westküste um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Sie probe eine fast friedliche Form des Milchkriegs. Denn sie machen öffentlich Ricotta.

Das ist, ganz nebenbei, auch noch spannend anzuschauen! Oder hast du schon einmal bei der Herstellung von Ricotta zugeschaut?
Bei meinen Schäferfreunden von Tresnuraghes kannst du das tun! Und gleich noch ein gemütliches Bett für die Nacht finden 🙂 auf dem Bauernhof Nautilus

Wenn du das nächste mal auf Sardinien bist – zwischen November und Juni, wenn es Schafsmilch gibt – erkundige dich doch mal, wo der nächste Schäfer wohnt, der die vielleicht seine köstliche Milch verkaufen kann!
Schafsmilch ist etwas fetter und sehr sehr wohlschmeckend!

 

sole_trennlinie

Schafsmilch auf lächerlich niedrigen Preis gefallen

Wie Maria Barca, eine Sprecherin der Protestbewegung der Milchproduzenten, im Interview erklärte, sei Schafsmilch auf einen „lächerlich niedrigen Preis gefallen – nicht einmal mehr 60 Cent pro Liter.“
Damit könnten die Landwirte die Kosten der Produktion nicht decken. Wenn man am Morgen aufstehe, habe man bereits Schulden gemacht, so Barca gegenüber einm Nachrichtenmagazin.

Milchkrieg: Milch auf Autobahn geschüttet

Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, gossen sie an einer Autobahnbrücke bei Ozieri Schafmilch auf Autos und Lastwagen. Auch in der Hafenstadt Alghero schütteten sie Milch auf die Hauptstraße.
Derzeit erhalten Bauern in Sardinien 50 Cent pro verkauftem Liter Milch. Laut Aktivisten ist das der niedrigste Milchpreis seit den 1970er Jahren.

Milchpreis auf untragbarem Niveau

Es sei mindestens ein Preis von 70 Cent pro Kilo notwendig und ein Kilopreis von einem Euro angemessen, erklärte die Schafbauernvereinigung.
Die Verarbeiter hätten auf der Insel eine Art „Kartell“ gebildet und so den Milchpreis auf ein untragbares Niveau gedrückt, wie Schweizer Bauer meldet.
Verhandlungen zwischen Landwirten und Verarbeitern blieben bisher erfolglos.

Wenig Hoffnung für Milchbauern

Der italienische Premierminister Giuseppe Conte reiste am Montag nach Sardinien, um sich mit den Landwirte zu treffen. Doch er konnte ihnen nicht allzu viele Hoffnungen machen, da sich Italien in Sachen Milch an europäische Vorschriften halten müsse.

11.02.2019