Buongiorno Signora Hering,
wollte mich mit einigen Eindrücken bei Ihnen zurückmelden, mal buongiorno sagen.
Es war traumhaft, ich fliege seit 10 Jahren nach ROM, und Florenz war mal eine reizende Abwechslung. Ruhiger, sauberer, weniger Menschen, eleganter. Von allem etwas mehr, netter, aufgeräumter, und vor allem vor Ostern echt angenehmer.
Als ich am Ostersonntag in Firenze vor dem Palazzo Pitti stand, nicht mehr rein konnte (meine Mutter ist den Abreisetag im B&B geblieben, es regnete früh) und wie in ROM die Kirchtüren offen, mit all den Glockengeläuten, wusste ich in dem Augenblick, ich muss zurückkehren. Jedoch bin ich wohl ein Mensch, der das Chaos liebt, somit ROM das Schönste, was ich in meinem Leben gesehen hab.
Florenz ist jetzt auch eine meiner Herzensstädte, ich habe sehr viel von Michelangelo gesehen, ohne es wirklich gesucht zu haben, und es ist noch so viel offen.
Habe es gemacht, wie Sie gesagt haben, einfach drauf los, nur 1 Sache vorgenommen, und das allein, ist ein halber Tag weg, und so wunderschön. Ich habe echt gestaunt, dass meine Mutter soviel mit gelaufen ist, 2x am Tag los, aus dem B&B, mit dem Bus und wieder zurück, die letzten 2 Tage hat sie etwas schlapp gemacht, es hat auch mehrmals geregnet.
Somit hatten wir auch Glück, dass das B&B Firenze den ganzen Tag und Nachts!! geheizt war. Meine Freundin war über Ostern am Gardasee, in einem Hotel mit Fernwärme und hatte es nicht so gut. Die Beschreibung, wie man ins B&B kommt war super, und die Überraschung über das B&B war groß.
Sowas süßes, wie das Zimmer eingerichtet war und die Küche erst, so echt toskanisch. Mit Blick nach draussen in den Garten, Fensterläden, ein Engel auf dem Dach, eine typisch, ital. Wäscheleine unter dem Fenster. Die Küche hat´s mir echt angetan, sehr liebevoll den Tisch gedeckt, immer etwas anders.
Da meine Mutter und ich Frühaufsteher sind, hat sie die Cornetti einen Tag früher gekauft, und morgens warmgemacht… hmmm, vorrei morire per i cornetti caldi. Echt, ich hab mir so den Bauch voll gefuttert, selbstgebackene Biscottis, jeden Tag, er bunte Obstsalat… Wir haben für den Abend etwas eingekauft, heißen Tee in der Küche gemacht und dort la cena gemacht, war so gemütlich.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an das hübsche B&B denke, man denkt einfach nur daran, zurückzukehren.
Den Garten hab ich photographiert, wie gesagt, es hat oft geregnet, als ich die Fotos sah, voll die Freude, noch einmal, kommt immer diese Sehnsucht.
Und Elena ist einfach molto gentile, zuvorkommend, hilfsbereit. Ist immer da wie ein Engel, aber man merkt sie kaum. Kein quirliges Familienleben in dem Sinne, welches man spürt, sie ist einfach da, wenn man sie braucht. Auch fand ich gut, im Flur stand ein Bücherregal, bestens ausgestattet mit Informationsmaterial, Reiseführern, Bildbände über Italien. Am Tag der Zeitumstellung, natürlich auch ein Hinweis, wir haben uns wirklich gut aufgehoben gefühlt. Für meine Mutter die größte Freude, jeden Morgen und auch am Nachmittag, kam ein Vögelchen an ihr Fenster, hat geklopft. Hört sich komisch an, aber ich hab es auch gesehen.
Bei den Uffizien standen wir 1 Stunde, nachdem sich nichts bewegt hat, hab ich Elenas Angebot angenommen, sie hat dann Karten reserviert. Für den nächsten Tag, das ganze procedere, Ticket kaufen, reinkommen, durch die Kontrolle hat 1 Stunde gedauert. Ohne die Reservierung hätte selbst ich allein da nicht angestanden, vielleicht den Gedanken verschoben, auf ein anderes Mal, wenn nicht gerade Ostern ist.
Ist ja das Gute an einem Stadturlaub, trotz dem Regen gibt es hundert Möglichkeiten irgendwo reinzugehen, und viele Passagen sind ja überdacht.
Es ist noch so viel übrig, was man sehen kann!
tantissimi saluti, Anke W.
Liebe Anke W,
vielen vielen Danke für den Herzensbericht! Ich bin beim Lesen mit Ihnen mitgegangen, danke für den kleinen Stadtbummel 🙂
Ja Florenz ist eine perle, schimmernd und schön und so Vieles zu entdecken. Und je länger man dort ist, desto mehr entdeckt man die kleinen feinen Dinge am Rande, lernt die Menschen ein wenig kennen, die Parks der Umgebung und die vielen kleinen Seitenstraßen. Wer dazu noch eine Liebe für Michealangelo und sein einzigartiges Schaffen hat, ist in dieser Stadt jederzeit glücklich über neue Funde und Entdeckungen. Haben Sie den Roman von Irvin Stone: „Inferno und Ekstase“ über ihn gelesen? Damit fing bei mir alles an als ich 15 war ;-).
Mein schönster Aufenthalt in Florenz war Anfang zwanzig, als ich mit einer Freundin im Zug anreiste und wir im Abteil 4 junge angehende Priester aus Bayern kennenlernten, die aufs Seminar nach Firenze fuhren. Wir unterhielten uns die 8 Stunden Zugfahrt auf das angeregteste und freundeten uns an. Dann durften wir die 4 in ihrem Kloster- im öffentlich Teil – besuchen. So saß ich mitten im trubeligen Florenz in einem sonnigen Innenhof mit Kreuzgang, die hohen Mauern schirmten erstaunlicherweise die Geräusche der Stadt komplett ab, auf einer Terrasse im Sonnenlicht, die Vögel zwitscherten, wir tranken Tee und knabberten Gebäck und ich fühlte mich wie im Mittelalter. Das war ein ganz besonderes Geschenk, sozusagen hinter den Fassaden.
Ich war lange nicht dort und wenn ich Ihren Bericht lese, möchte ich mich am liebsten sofort im B&B Firenze einquartieren und die Stadt erneut entdecken. Ich werde das ganz sicher in den nächsten Jahren machen, vielleicht schon nächsten Frühling zusammen mit meiner o-solemio Partnerin und Freundin Silke…..