Castelsardo ist eine malerische Stadt, die sich am Golf von Asinara aus dem Meer erhebt. Sie liegt genau zwischen Stintino am westlichen Ende der Nordküste und Santa Teresa di Gallura im Nord-Osten von Sardinien.
Castelsardo gehört ganz sicher zu den schönsten Städten Italiens, der alte Ortskern hat noch immer seine Struktur der mittelalterlichen Festung mit beeindruckenden Bastionen, steilen Treppen und engen Gassen. Die Altstadt „centro storico“ von Castelsardo schmiegt sich mit ihren hübschen Häusern und Gassen unterhalb des Kastells an die Felshänge. Genießen Sie den besonderen Charme dieser Stadt
Beginnend mit einem Bummel vom Hafen aus durch die untere Stadt, vorbei an zahlreichen Restaurants mit Panoramaterrassen. Stoppen Sie hier und da für einen Cafè, wandern durch das Verteidigungstor, flanieren durch die Gassen. Und erklimmen Sie dann gespannt die steilen Stufen hinauf in die Altstadt.
Auf dem Hügel, hoch über dem blauen Meer thront schon seit dem zwölften Jahrhundert die Verteidigungsanlage, von der einst die Genueser den Seehandel kontrollierten. Das mittelalterliche Zentrum auf der Spitze des Felsens ist für den Autoverkehr gesperrt. So können Sie in aller Ruhe die engen, gepflasterten Gassen erkunden und die Stufen gemächlich erklimmen. Vor den Häusern der Altstadt sitzen auch heute noch Korbflechterinnen, die das Jahrhundertealte Handwerk beherrschen und sehr schöne Korbwaren herstellen, Das wäre doch ein wunderschönes Mitbringsel aus dem Urlaub, das authentisch, besonders und einzigartig ist und noch dazu die lokale Wirtschaft unterstützt?!
Auf dem Gipfel des Plateaus beherbergt die Festung der Burg der Doria heute das Museum „Museo dell’Intreccio Mediterraneo“. Ein Museum über die Korbflechtkunst, das sehr interessante Webereien, alte Schiffe, Flechtwerk, Körbe uva. präsentiert und zudem einen wundervollen Ausblick weit in die herrliche Umgebung der Gallura ermöglicht. Wer den Aufstieg hoch zur Burg auf sich nimmt, wird wirklich belohnt!
Unterhalb des Kastells, auf einem dem Meer zugewandten Felsvorsprung, steht eine Kathedrale. „La cattedrale di S. Antonio Abate“ , des Abt St. Antonius aus dem 14. Jahrhundert hat einen wunderschönen hohen Glockenturm. Die Kirche wurde aus Basaltsteinen gebaut, was ihr ein etwas düsteres Aussehen verleiht. Das Dach hingegegen mit wunderschönen farbigen Kacheln gedeckt. Das Innere ist reich verziert mit vergoldeten Schnitzereien und Gemälden. Am Fuß der Burg liegt die Kirche „santa maria delle grazie“, die den schwarzen gekreuzigten Christus aus dem vierzehnten Jahrhundert bewahrt, der in der Karwoche eine Rolle spielt.
Castelsardo ist berühmt für die Riten der Karwoche, die Gläubige aus ganz Sardinien anzieht.
Die Settimana Santa auf Sardinien zu erleben, ist etwas ganz Besonderes! In Castelsardo scheint es in der Karwoche so, als würde das Mittelalter wieder lebendig. Die Prozessionen beginnen am Montag vor Ostern mit einer Messe, der verschiedene Pilgerzüge folgen, die von Sängern und Pilgern geleitet werden. Sie pilgern zu einer kleinen Kirche 10km außerhalb der Stadt, nehmen dort ein gemeinsames Mahl ein und treffen dann am Abend wieder in Castelsardo ein, womit der zweite Teil der Prozessionen beginnt.
Nur durch Fackelschein beleuchtet, ziehen die „zwölf Apostel“ mit weißen Gewändern durch die Straßen der Altstadt, begleitet von den Gesängen, die aus dem Mittelalter stammen. Am Palmdonnerstag folgt eine weitere Prozession mit dem Bild der Leid-tragenden Maria und ein Kreuz. Karfreitag wird Jesus feierlich vom Kreuz genommen. Ostermontag werden in der mittelalterlichen Kirche Santa Maria gregorianische Gesänge angestimmt.
Castelsardo ist weltweit für die kunsthandwerkliche Produktion von Körben berühmt. In den Straßen der Altstadt sitzen auch heute noch Frauen, die farbenfrohe Körbe flechten. Hier sieht man zudem Fischer, die Reusen nach altem Vorbild nähen, um Krustentiere vom Meeresgrund zu fangen. Charakteristisch für Castelsardo sind die Körbe mit niedrigen Rändern, die für die Brotbereitung verwendet werden, oder die „coffinus“ für die Kuchenbereitung. Die verschiedenen Flechttechniken und Produkte sind im Museum für mediterrane Flechtkunst in den Sälen der Burg (Castello) ausgestellt. Zusammen mit der Keramik haben die Körbe ihren Ursprung in den ersten primitiven Gemeinschaften. Sie folgten der Evolution über Jahrhunderte, ohne jemals ihre Struktur oder ihren Verwendungszweck zu ändern.
Castelsardo liegt im Herzen des Golf von Asinara
Ca. 30km von Sassari entfernt ist es das wichtigste Zentrum der Provinz Anglona. Zum Ort Castelsardo gehören die Ortsteile Lu Bagnu, Multeddu, San Giovanni sowie Terra Bianca. Die Nachbargemeinden heißen Sedini, Sorso, Tergu und Valledoria.
Ein paar Fakten zur Geschichte der schönen Stadt Castelsardo am Meer:
auf Sardisch wird die etwa 5700 Einwohner große Stadt Casteddu Sardu genannt. Sie wird schon 1102 von der Genuesischen Familie Doria gegründet, die auch Alghero gegründet hat. (Aus dieser Familie stammt auch Andrea Doria, der die Genuesische Politk sehr beeinflusste und dessen Namen 400 Jahre später das schnellste Schiff der italienischen Passagierflotte trug, das nach einer Kollision sank.) Von Castelsardo aus kontrollierten die Genueser den Seehandel. Damals hieß die Stadt „Castel Genovese“, ab 1448 „Castel Aragonese“ und erhielt dann von den Savoyern den Namen „Castelsardo„. Im 15. Jahrhundert wurde die Festung von den spanischen Sarazenen erobert und geriet außer Bedeutung.
Die Umgebung von Castelsardo an der Nordküste Sardiniens
„Roccia del Elefante„: Auf Ihren Touren durch die Provinz Sassari, um die schöne Nordküste von Sardinien kennen zu lernen, sollten Sie einen Stopp einlegen, wenn Sie am Felsen vorbeifahren, der die Form eines Elefanten hat. Der „Roccia del Elefante“ steht, nicht zu übersehen, an der Staatsstraße SS134 die von Castelsardo nach Sedini führt. Ein großer Felsen aus Trachyt, der durch Wind und Zeitenlauf die Form eines Elefanten angenommen hat. In dessen Höhlungen während der Jungsteinzeit (zwischen dem 6. und 3. Jahrtausend v. Chr.) unbekannte Steinzeitvölker kleine Kammern schufen. Diese Kammern werden Feenhäuser „Domus di Janas“ genannt.
Terme di Casteldoria
Am Fiume Coghinas, im Hinterland von Valledoria liegt eine kleine grüne Oase, ein kleiner Bade-See. Der Fluss bildet hier, umgeben von Sträuchern, Eukalyptusbäumen und Palmen einen kleinen See, der von heißen Quellen gespeist wird. So hat das Wasser selbst in der kühlen Jahreszeit wunderbare Badetemperatur!
Im Norden von Sardinien gibt es herrliche Strände, die zwischen 30 Minuten und einer Stunde Autofahrt von Lu Bagnu, Castelsardo entfernt sind.
Schauen Sie einer Sardischen Flechterin bei der Herstellung der traditionellen Körbe von Castelsardo zu: Anna, la cestina di Castelsardo