La Befana

San Nicola, Santa Lucia, il Bambinello Gesu sowie La Befana – all diese Namen gehören zu einem Ausflug in die Weihnachtsgeschichte von Italien.
San Nicola schleicht am 6. Dezember in die Häuser und beglückt die Kinder mit Geschenken. Allerdings bleibt er dabei ungesehen. Doch die Italiener wollten ihn ganz und gar, sozusagen mit Haut und Haaren. So machte sich siebenhundert Jahre nach dem Tod des wohltätigen Bischofs in der Türkei am 9. Mai 1087 eine Handvoll italienischer Seefahrer in die Gruft des Heiligen Nikolaus auf. Dort hebelten sie den Sarkophag auf, nahmen den Leichnam heraus und verschifften ihn dann in einer Nacht- und Nebelaktion nach Bari, in Italien. Dort ruht er noch heute. Und tausende von Italienern strömen jährlich in die Basilika von Bari, um dem Heiligen zu huldigen.

Santa Lucia, die Botin des Lichts, tritt in der Nacht vom 12. auf 13. Dezember auf.

„Dolce“, süße Leckereien, legt sie den Kindern auf die Fensterbank oder in die Schuhe. So ähnlich wie es die heilige Lucia schon vor mehr als 1600 Jahren auf Sizilien tat, als sie dort wie die anderen Christen verfolgt wurde und sich verstecken musste. Nach der Legende schlich sie sich nachts zu ihren Leidensgenossen und versorgte sie mit Lebensmittel. Um beide Hände zum Tragen der Speisen frei zu haben, setzte sie sich einen Lichterkranz auf den Kopf, um den Weg zu finden. Noch heute wird das mit einer Mahlzeit für die Armen gefeiert. „Torrone die poveri“ nennt sich das Gericht. Kichererbsen werden in Zucker gekocht, bis daraus eine feste Masse entsteht.

Am 25. Dezember wird die Ankunft von“Bambinello Gesu“ mit einem Festmahl gefeiert. Traditionell kommt in den italienischen Familien zu diesem Anlass Fisch auf den Tisch, meist Aal oder Stockfisch. Den Abschluss des Festmahls bildet der „Panettone“, kurz vor Mitternacht werden die Geschenke ausgepackt und um Punkt null Uhr wird das Christuskind in seine Krippe gelegt.

In Italien ist die Krippe der Mittelpunkt vom Weihnachtsfest

„Franz von Assisi“, der nach der Wiederkehr von einer Pilgerreise nach Jerusalem in den Stall von Christi Geburt begeistert von der Krippe berichtete, entfachte dmit die Leidenschaft derItaliener für die Krippe. Für Kinder bedeuten italienische Weihnachten vor allem aber, daß es Geschenke erst am Dreikönigstag gibt, denn auch das Christkind bekam damals seine Geschenke erst an diesem Tag.

So vielfältig wie die Regionen Italiens sind die Bräuche, die mit dem Weihnachtsfest einhergehen. In Süditalien zum Beispiel wurde (wird?) ein Olivenbaum gefällt und verbrannt, was Glück bringen soll. In Rom tragen Kinder einen leuchtenden Pappstern von Haus zu Haus.

Am 6. Januar dann der letzte Akt des des italienischen „Natale“ mit der Hexe Befana , die die Kinder ein weiteres und letztes Mal mit Geschenken beehrt.

So sind meine Informationen – auf weitere Berichte zu den italienischen Weihnachtsbräuchen bin ich gespannt.

In diesem Blog von Sven gibt es einen schönen Beitrag zum Thema Befana:

Warum LaBefana, Perchta, der liebe Gott und Jesus Freunde sind

 

La Befana

Im katholischen Italien gibt es zum 6. Januar -am Tag der Heiligen drei Könige– einen alten heidnischen Brauch: La Befana, eine alte, hässliche Hexe kommt aus dem tiefen Wald, vom See oder vom Meer, in die Stadt auf einem Besen geflogen. Sie bringt braven Kindern Geschenke und den nicht so braven Kohle- „carbone dolce“ (süße Kohle).

Der Name stammt vom Fest Epiphanias, dem Fest der Erscheinung des Herren. Das sind die Heiligen drei Könige: Balthasar, Melchior und Kaspar.
Die christianisierte Legende zu diesem Brauchi st Folgende: Die heiligen drei Könige kamen auf  ihrem Weg zum Christuskind am Hexenhäuschen der Befana vorbei. Sie fragten sie nach dem Weg, doch die Befana konnte ihnen nicht helfen. Sie erzählten von ihrer Mission und fragten die Hexe, ob sie nicht mitkommen wolle. Aber Befana hatte noch zu tun und keine Zeit. Doch als mit der Hausarbeit fast fertig war, besann sie sich und wollte die Geburt von Jesus mitfeiern. Sie wusste nicht, wohin die Weisen gegangen waren, denn der Stern von Bethlehem war bereits erloschen. So flog sie von Haus zu Haus und beschenkte alle Kinder, in der Hoffnung, dass eines von ihnen das Christuskind wäre.

Gefeiert wird das Fest in Italien traditionell mit großen Straßenumzügen.

Inzwischen gibt es diese Umzüge nicht mehr in allen Gegenden verbreitet sind. Die Befana – früher auch in Begleitung von Befano, dem allerdings keine besondere Rolle zukommt – zieht durch die Stadt. Die Menschen verkleiden sich  in Lumpen. Die Befana wird traditionell von einer kleinen Gruppen Musikanten begleitet. Sie ziehen durch die Straßen und rufen die Kinder aus den Häusern, die dann ein Liedchen vortragen, wozu Befana und Befano tanzen. Oft endet der Umzug mit einem großen Feuer, bei dem eine Befana-Puppe verbrannt wird. Der Brauch des Umzugs wird inzwischen auch mit anderen festlichen Aktivitäten (Gauklern, Kunstmärkten und ähnlichem) und Veranstaltungen verbunden.

In einigen Regionen finden keine Umzüge mehr statt. Das Fest verlagert sich mehr auf das Beschenken der Kinder in der Nacht: Die Befana kommt durch den Karmin und füllt die aufgehängten Socken der Kinder.
Auf Sizilien und in anderen Regionen von Italien wird in der Nacht auch für die Befana ein kleines Geschenk bereitgestellt: Eine Platte mit etwas Brokkoli und einem Glas Wein, andernorts Mandarinen oder andere Kleinigkeiten.

„Befana“ ist in der Umgangssprache auch zum Begriff für „hässliche Frau“ geworden. „È una Befana“ ist gleichbedeutend mit „Die ist ein hässlicher Vogel!“.

La Befana

La Befana vien di Notte
con le scarpe tutte rotte
il cappello alla romana
viva viva la Befana

Die Befana kommt bei Nacht
mit ihr’n ganz kaputten Schuhen
mit dem Hut auf römisch Art
Hoch soll leben die Befana

Kategorie: Bella italia, Infos aus den Regionen